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Interview mit Spitzenkoch Eric Werner
Im August eröffnet Eric Werner in Köln sein erstes eigenes Restaurant. Im Rahmen seines großen Pre-Openings erzählt der 34-Jährige von der Idee hinter „astrein“, dem inspirierenden Großstadtdschungel und dem Reiz, sein eigener Chef zu sein.
Was ist das für eine Erfahrung, ein eigenes Restaurant zu eröffnen?
Das ist eine Achterbahnfahrt – wie eigentlich alles im Leben. Manchmal läuft es gut und dann kommt wieder eine Nachricht, dass sich der Handwerker zwei Wochen verspätet. Da ich schon als Angestellter sehr selbstständig gearbeitet habe, war ich vorbereitet.Am Ende ist es aufregend und macht viel Spaß.
Wie ist die Idee vom eigenen Restaurant entstanden?
Den Gedanken, mich selbstständig zu machen, hatte ich schon im Residénce in Essen. Aber es war nicht leicht, die passende Location zu finden und ich hatte nie den Druck, diesen Schritt gehen zu müssen. Wenn das Restaurant im Wasserturm nicht geschlossen hätte, wäre ich wahrscheinlich noch immer dort – das war ein hervorragender Arbeitsplatz. Erst im letzten Jahr hat sich die Idee zu „astrein“ verfestigt.
Was reizt Dich am eigenen Restaurant?
Ich bin all die Jahre viele Kompromisse eingegangen. Im astrein bin ich mein eigener Chef und kann die Dinge so umsetzen, wie ich sie mir vorstelle. Ich glaube, mit diesem Wunsch bin ich nicht alleine in meiner Generation. Anfang Dreißig haben viele genug Mut und Erspartes, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen.
Du hast Dein Restaurant nach Deinen eigenen Vorstellungen und sehr ausgefallen eingerichtet. Was hat Dich dazu inspiriert?
Auch das hat sich über die Jahre entwickelt, wie die Mode, die kommt und geht. Ich schaue mir allerdings nichts ab, sondern habe meinen eigenen Stil. Mit dem Design und den warmen Farben setze ich zukunftsweisende Trends, die sich Andere abschauen werden. astrein ist nicht nur ein Name, sondern eine Marke!
Wie ist der Name „astrein“ entstanden?
Den Namen gibt es schon sehr lange, er erfüllt ein paar entscheidende Kriterien: astrein ist Deutsch, leicht verständlich, für jeden vorstellbar und positiv. Die Bedeutung von astrein kennt sowohl ein siebenjähriger Junge, als auch ein 80-jähriger Opa. Der Clou dabei ist, dass der Name gleichzeitig Qualität ausdrückt. Ursprünglich steht astrein für perfektes Holz, ohne Verwurzelungen oder Verästelungen. Für diese Qualität steht auch unsere Küche.
Was können Gäste mit einem Blick in die Speisekarte erwarten?
Gäste können eine weltoffene, internationale Küche erwarten, die sehr geschmacksintensiv und verständlich ist. Die Gerichte sind sehr zugänglich und schmecken jedem.
Welche Erfahrungen nimmst Du aus Deiner Zeit in Sterneküchen für Dein eigenes Restaurant mit?
Ich würde das gar nicht auf die Sterneküchen reduzieren. Egal, wo ich gearbeitet habe oder welchen Vorgesetzten ich hatte, ich habe immer gute und schlechte Erfahrungen mitgenommen. Zu den guten Erfahrungen gehören vor allem Qualität und kompromisslos zu sein – die schlechten lasse ich in meinem eigenen Restaurant natürlich aus. Letztendlich kommt es darauf an, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.
Ein paar Türen weiter ist mit dem Le Moissonnier ein namhaftes Restaurant in direkter Nachbarschaft. Ist das keine Konkurrenz?
Das Le Moissonnier ist konkurrenzlos. Das ist ein hochdekoriertes Restaurant, über die Grenzen Kölns hinweg bekannt. Die gibt es schon seit drei Jahrzehnten, genauso lange, wie ich alt bin. Das ist sozusagen der „Babba“ unter den Restaurants. Unabhängig davon denke ich, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. In den letzten 24 Monaten haben viele Spitzenrestaurants in Köln eröffnet. Leute, die gerne gut essen gehen, haben mittlerweile eine tolle Auswahl.
Du stammst aus Halle an der Saale, wohnst seit drei Jahren in Köln. Was gefällt Dir an der Stadt so gut?
Köln ist für mich Heimat und Premium-Standort zugleich, den würde ich nie verlassen. Nicht nur, weil ich hier viele Freunde und Kollegen gefunden habe.
Als Kölner ist man gut angebunden, hat eine hohe Lebensqualität und aufgeschlossene Menschen um sich herum.
Wo gehst Du selbst am liebsten essen in Köln?
Ich gehe gar nicht viel essen. Ich lade lieber Freunde zum Essen ein und koche zu Hause: einfach, schnell und gesund, am liebsten Fischgerichte.
Was machst Du in Deiner Freizeit?
Ich mache gerne Sport, fahre Rad oder gehe Schwimmen. Mit meiner Familie gehe ich regelmäßig in den Kölner Zoo, da haben wir eine Dauerkarte.
War der Zoo die Inspiration zur Affentapete?
Nein, zu der Tapete haben mich verschiedene Dinge inspiriert. Zum einen, dass wir wie in einem Großstadtdschungel wohnen: es ist immer etwas los, es wird nie geschlafen. Zum anderen hat es damit zu tun, eine Art Grünfläche zu schaffen. Der Lebensraum in Großstädten ist so begrenzt, dass Architekten mittlerweile sogar ganze Grünanlagen in Wohnhäuser integrieren. Damit fühlen sich Menschen einfach wohler.
Weitere Informationen und Online-Reservierung unter www.astrein-restaurant.de