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Fotoshooting für BIG Gerüstbau von Werbeagentur Atelier Steinbüchel und Partner

Azubi-Marketing: Junge Talente gewinnen

Früher konnten sich Unternehmen ihre Mitarbeiter aussuchen, heute läuft das anders herum. 75 Prozent aller Schüler haben nach ihrem Abschluss die freie Wahl, wo sie anfangen möchten. Wer um seinen Wert weiß, hat hohe Ansprüche. Unternehmen müssen moderne und kreative Maßnahmen treffen, um junge Bewerber zu gewinnen. Stichwort „Azubi-Marketing“.

In fast jeder Branche ist von Nachwuchs- und Fachkräftemangel zu hören. Auch bei der Suche nach Auszubildenden scheinen Betriebe immer stärker unter Druck zu geraten. Das verwundert im ersten Moment. Im vergangenen Jahr haben noch einmal mehr junge Frauen und Männer eine Ausbildung begonnen. Gleichzeitig haben die Betriebe mehr Ausbildungsplätze angeboten. Und auch die Gesamtsituation am deutschen Arbeitsmarkt ist gut.

Was jungen Bewerbern wichtig ist: Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten, kurze Anfahrtswege, langfristige Verdienstperspektiven, Sicherheit, Aufstiegschancen. Studie „Azubi-Recruiting Trends 2019“

Trotzdem steigt die Zahl von jungen Menschen ohne Lehrstelle. Im Ausbildungsjahr 2018/19 blieben knapp 57.700 Stellen unbesetzt. Viele Unternehmen bekommen laut einer Umfrage auf vakante Ausbildungsstellen überhaupt keine Bewerbungen oder Bewerbungen von ungeeigneten Kandidaten.

„Da mir in der Schule nie wirklich gezeigt wurde, wie ein richtiges Anschreiben aussehen sollte, wie man dies schreibt und ich mir das durch das Internet teils selber erlernen musste, finde ich das Schreiben eines Anschreibens echt schwierig und unverständlich an manchen Stellen.“ Schüler im azubi.report 2019

Das zeigt: Potenzial ist trotz demografischen Wandels und dem allgemeinen Trend zum Studium vorhanden. Bewerber und Ausbildungsbetrieb scheinen aber nicht gewinnbringend zusammenzukommen. Laut Azubi-Report 2018 brechen viele Bewerber den Prozess vorzeitig ab. Das liegt auch an Missverständnissen: Während sich Jugendliche ungern per Video-Interview bewerben, finden 40 Prozent der Ausbilder diese Bewerbungsform gut.

84 Prozent der befragten Jugendlichen geben ihren Ausbildungswunsch bei Google ein. Gleichzeitig geben 40 Prozent der Ausbilder an, „Google Ads“ nicht zu kennen. Studie „Azubi-Recruiting Trends 2019“

Wie kann der Recruiting-Prozess verbessert werden?

Eine große Chance für Personaler liegt im Azubi-Marketing, durch welches das Unternehmen potenziellen Azubis als attraktiver Arbeitgeber vermittelt werden soll. Das ist auch für kleine und mittelständische Unternehmen in der Provinz interessant, die zusätzlich zum allgemeinen Azubi-Mangel mit attraktiven Standorten in Großstädten konkurrieren.

Top-Tipps zum Thema Azubi-Marketing:

  • Veränderte Mediennutzung beachten:
    Die Ansprache geeigneter Kandidaten gelingt nur, wenn die Kommunikationsstrategie passt. Die Zielgruppe nutzt heutzutage verstärkt Online-Medien und Smartphone, auch für den Bewerbungsprozess. Nicht zu vergessen sind die Eltern – und somit klassische Werbemaßnahmen –, die immer noch wichtige Ansprechpartner bei der Berufswahl sind.

  • Bewerben erleichtern:
    Ein zentraler Kontaktpunkt zum Unternehmen ist eine eigene Karriereseite. Interaktive Features ermöglichen die direkte Bewerbung über ein Formular, bei der nur wirklich notwendige Informationen abgefragt werden. Das verkürzt die Bewerbungsphase, die im Schnitt drei Monate dauert. Weitere Features können Chatbots sein, die Bewerberanfragen rund um die Uhr automatisch beantworten. Die Bewerbung via Online-Formular ist mittlerweile ebenso beliebt bei Bewerbern wie via E-Mail.

  • Einblicke gewähren:
    Einen Arbeitsplatz zum Wohlfühlen und nette Kollegen zu haben, sind für viele junge Menschen wichtige Argumente bei der Wahl des Arbeitgebers. Über Corporate Blogs (oder besser noch Azubi-Blogs), Kurzvideos und Social-Media-Kanäle (wie Instagram, Snapchat und Tik Tok) gewähren Unternehmen wertvolle Einblicke in den Arbeitsalltag künftiger Auszubildender.

  • Recrutainment nutzen:
    Die Auswahl an Ausbildungen und Anbietern ist groß. Genauso wie das Interesse von jungen Menschen an Computerspielen. Unternehmen machen sich spielerische Elemente zunutze, um eine berufliche Orientierung zu bieten bzw. Eignung abzufragen. Online-Spiele oder Selbst-, Berufswahl- und Mustertests sind einige Beispiele.

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